Camerarius, Commentatiuncula altera, 1551

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Opus Camerarii
Werksigle OC 0537
Zitation Commentatiuncula altera de alteris iam expositis versibus, bearbeitet von Marion Gindhart (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0537
Name Joachim Camerarius I.
Status Kommentator
Kommentierter Autor Solon; Tyrtaios; Kallinos
Sprache Latein
Werktitel Commentatiuncula altera de alteris iam expositis versibus
Kurzbeschreibung Camerarius rekapituliert sein Anliegen, das er mit seiner 1542 gedruckten "Oratio senatoria de bello Turcicio" verfolgte. Ausgehend von Übersetzungen antiker Dichtungen, die die "Oratio" begleiteten und 1551 mit dem vorliegenden Kommentar noch einmal publiziert wurden (Solon, Tyrtaios, Kallinos), reflektiert er über zentrale Themen der Texte (Gefährdung des Staates durch Sorge um eigene Belange, Tapferkeits-Konzept, Todesfurcht und Bewältigungsmöglichkeiten).
Erstnachweis 1551/10/01
Bemerkungen zum Erstnachweis Das TB des Druckes gibt: Anno Christi M.D.LI. Calend. Octob.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Kommentar; Türkenkriege/Türkengefahr; Todesfurcht; Übersetzung
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck Camerarius, Expositio versuum Solonis, 1551; Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1565a; Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1571; Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1574
Erstdruck in Camerarius, Expositio versuum Solonis, 1551
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. C8v-D8r
Carmen
Gedicht? nein
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft am Original überprüft
Bearbeitungsstand korrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 4.02.2020
Opus Camerarii
Werksigle OC 0537
Zitation Commentatiuncula altera de alteris iam expositis versibus, bearbeitet von Marion Gindhart (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0537
Name Joachim Camerarius I.


Kommentierter Autor Solon; Tyrtaios; Kallinos


Sprache Latein
Werktitel Commentatiuncula altera de alteris iam expositis versibus
Kurzbeschreibung Camerarius rekapituliert sein Anliegen, das er mit seiner 1542 gedruckten "Oratio senatoria de bello Turcicio" verfolgte. Ausgehend von Übersetzungen antiker Dichtungen, die die "Oratio" begleiteten und 1551 mit dem vorliegenden Kommentar noch einmal publiziert wurden (Solon, Tyrtaios, Kallinos), reflektiert er über zentrale Themen der Texte (Gefährdung des Staates durch Sorge um eigene Belange, Tapferkeits-Konzept, Todesfurcht und Bewältigungsmöglichkeiten).
Erstnachweis 1551/10/01
Bemerkungen zum Erstnachweis Das TB des Druckes gibt: Anno Christi M.D.LI. Calend. Octob.


Schlagworte / Register Kommentar; Türkenkriege/Türkengefahr; Todesfurcht; Übersetzung
Paratext zu
Paratext? nein
Überliefert in
Druck Camerarius, Expositio versuum Solonis, 1551; Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1565a; Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1571; Camerarius, Praecepta morum ac vitae, 1574
Carmen
Gedicht? nein
Bearbeitungsdatum 4.02.2020


Aufbau und Inhalt

Camerarius erläutert, dass er Melanchthons ad sensum-Übertragung der Eunomia-Elegie Solons und seine Übersetzungen (Tyrtaios 11 und 12 West; Kallinos 1 West; Homer, Ilias 15, 494-499) bereits zusammen mit der "Oratio senatoria de bello Turcico" (1542) publiziert hatte, mit der er seiner Sorge um den Staat Ausdruck verleihen wollte. Allerdings erwartete er eher eine Rezeption des Werks bei den studiosi als bei den politischen Machtträgern, in deren Verantwortung die Verteidigung des Landes liegt.
Solons Elegie ist als Zitat bei Demosthenes (in dessen Rede über die Truggesandtschaft) überliefert, allerdings unvollständig und verderbt. Solon habe sie geschrieben, um die Athener Bürger zur Wahrung ihrer Freiheit gegen Peisistratos aufzurufen. Camerarius zitiert in lateinischer Übersetzung weitere Verse Solons, die bei Diogenes Laertios überliefert sind und die Tyrannis der Peisistratiden betreffen. Die Sorge um die eigenen Belange zerstöre den Staat, denn auf die Vernachlässigung des Staatswesens folge dessen Schwächung, die letztendlich zur Eroberung durch einen äußeren Feind führen könne. Dies sei als göttliche Strafe für die Vergehen der Menschen zu werten, der niemand entkommen könne. Erläutert werden die solonischen Programmbegriffe δυσνομία und εὐνομία.
Es folgen Erläuterungen zu Tyrtaios und ausgehend von den kampfparänetischen Dichtungen Ausführungen zum Tapferkeits-Begriff und -Konzept in der Antike sowie Überlegungen zum hohen Stellenwert der (durch ratio gesteuerten) fortitudo als Tugend, dem Leitmotiv bei Tyrtaios (speziell auch bei den Spartanern).
Abschließend geht es um das Gedicht des Kallinos, das sich gegen die ubiquitäre Furcht vor dem Tod richtet. Kallinos greift zum Topos der Notwendigkeit, Camerarius hinterfragt dessen Eignung zur Konsolation. Erwähnt wird zuletzt, dass die Dichtungen des Tyrtaios im Zelt des spartanischen Königs rezitiert wurden.