Camerarius an Baumgartner d.Ä., 07.09.1543

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Camerarius an Baumgartner d.Ä., 18.09.154218 September 1542 JL
 Briefdatum
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 07.09.15437 September 1543 JL
 Briefdatum
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 08.11.15438 November 1543 JL
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 20.08.154520 August 1545 JL
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 15.10.154515 Oktober 1545 JL
Werksigle OCEp 0620
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 07.09.1543, bearbeitet von Manuel Huth (13.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0620
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 216-217
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1543/09/07
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 7. Id. Sept. 43
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Non fuisset tibi otium tamdiu a litteris meis
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Politische Neuigkeiten; Pest (Leipzig); Biographisches (Universitätswesen); Türkenkriege/Türkengefahr
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen US: 1. Absatz leicht geändert (allgemeiner gehalten, da ich nicht weiß, was to triton tô sôtêri instituitur bedeuten soll) -> komt in 0638 nochmals vor

"dem mitgeschickten Flugblatt" - vielleicht auch eine Vorlesungsankündigung?

VG an US: Ich verstehe die Wendung auch nicht. 13.3.23

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 13.03.2023
Werksigle OCEp 0620
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 07.09.1543, bearbeitet von Manuel Huth (13.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0620
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 216-217
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1543/09/07
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 7. Id. Sept. 43
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Non fuisset tibi otium tamdiu a litteris meis
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Politische Neuigkeiten; Pest (Leipzig); Biographisches (Universitätswesen); Türkenkriege/Türkengefahr
Datumsstempel 13.03.2023


Entstehungsort und Zielort ermittelt.

Hinweise zur Datierung

Datum gesichert (Pest in Leipzig; vgl. Camerarius an Karlowitz, ca. 06.12.1543).

Regest

Camerarius wollte eigentlich früher schreiben. Er hatte nämlich vorgehabt, seine Frau (Anna) (nach Nürnberg) zu schicken, aber ihre Hoffnung darauf sei erneut enttäuscht worden. Die Gelegenheit aber, diesen Brief (mit einem anderen Boten) zu verschicken, habe er nicht ungenutzt verstreichen lassen wollen.

(In Leipzig) herrsche Unruhe, weil in der Nähe eine Seuche grassiere, aber es gebe viele Zeichen, dass der Himmel unverdorben sei (s. Anm.). An der Universität (Leipzig) gehe man pflichtbewusst seiner Arbeit nach, wie Baumgartner dem mitgeschickten Flugblatt (carta proposita) entnehmen könne. Sollte aber (der Nürnberger Rat) darauf bestehen, dass (die Nürnberger Studenten) zurückgeschickt werden, werde man diesem Wunsch entsprechen. Noch sei keiner aus Angst vor der Pest abgereist, soweit Camerarius wisse, oder wenn doch jemand abgereist sei, dann höchstens ganz wenige und jedenfalls niemand von der Universität, es sei denn, er habe nur nach einem Vorwand gesucht. Aber Camerarius könne niemandem etwas versprechen, vor allem nicht zu dieser Zeit des Jahres.

Er habe erfahren, dass sein Bruder (Hieronymus) krank darniederliege und heftige Schmerzen habe. Er habe hier (in Leipzig) nämlich einen Brief erhalten, in dem es hieß, dass am Aufenthaltsort seines Bruders (Bamberg) ebenfalls die Pest grassiere. Camerarius glaube, dass bald jeder, so wie man in einem Sturm zum nächsten schützenden Baum laufe, seinen eigenen (Zufluchts-)Ort aufsuchen und das Ende abwarten wolle.

Falls Baumgartner Nachrichten über die Türkenkriege habe, möge er es Camerarius mitteilen. In den Niederlanden solle es ganz unmenschlich zugehen. Camerarius wisse nicht, was noch kommen werde.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "dass der Himmel unverdorben sei": Camerarius geht wohl von der (aristotelischen) Vorstellung aus, dass Seuchen auf Einflüsse des Himmels zurückzuführen sind.