Camerarius an Baumgartner d.Ä., 30.07.1538
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0604 |
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Zitation | Camerarius an Baumgartner d.Ä., 30.07.1538, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (23.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0604 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 195-197 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Baumgartner d.Ä. |
Datum | 1538/07/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Augusti |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nondum egi gratias |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Trauerfall); Politische Neuigkeiten; Französisch-habsburgischer Krieg (1536–1538) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | VG, 9.3.23:
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Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 23.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0604 |
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Zitation | Camerarius an Baumgartner d.Ä., 30.07.1538, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (23.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0604 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 195-197 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Baumgartner d.Ä. |
Datum | 1538/07/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Augusti |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nondum egi gratias |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Trauerfall); Politische Neuigkeiten; Französisch-habsburgischer Krieg (1536–1538) |
Datumsstempel | 23.04.2023 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich
Regest
C. habe B. noch nicht gedankt für die freundliche Aufnahme: Schuld sei weder Nachlässigkeit noch mangelndes Wohlwollen gewesen, sondern der Mangel an Briefboten. Hoffentlich sei B. nicht darüber verstimmt darüber, dass er quasi verdonnert wurde zu diesem Freundschaftsdienst. Ausführliche Versicherung der Freundschaft. Erasmus von Rotterdam sei kürzlich gestorben, wie die Augenzeugen des Grabes bestätigten. Das sei für C. nicht unterwartet gekommen, bringe ihm jedoch auch Schwierigkeiten, unter anderem wegen einer gewissen Lappalie (s. Anm.) Erasmus aber ruhe jetzt sanft und frei von aller Gefahr.
C. habe den Sohn der Spenglerin (s. Anm.) verloren, was ihn sehr schmerze. Bewegt habe ihn auch das Schicksal des Jungen (puer) von Sebald. Dieser sei kurz zuvor mit einem hübschen Mädchen verlobt worden. Daher trauere er darüber, dass Gott die Hochzeit mit einem solchen Geschenk „schmücke“. C. empfehle B. den Jungen wegen seiner Redlichkeit und seines Studieneifers, auch wenn einigen das vielleicht dumm vorkomme. C. habe auch Sebald mit Rat und Tat unterstützt. Er habe jetzt auch die (Nürnberger) Knaben in seiner Obhut, die vorher außerhalb untergebracht waren: Das werde sicher die Zustimmung der Nürnberger finden. B. möge darüber mit Caspar Nützel II. und (Hieronymus II.) Holzschuher reden, damit sie auch davon wüssten und zustimmten. Der Wille B.s sei C. klar.
C. sehe, dass der Krieg in Frankreich mit großem Aufwand und zahlreichen Truppen geführt werde. Seine Meinung dazu oder besser die Furcht vor noch größeren Gefahren werde verstärkt. Aber dies überlasse er anderen. In Friesland gebe es Aufstände, so heiße es. Wenn B. mehr dazu erfahre, solle er es C mitteilen. Der Ratsherr P. N. schweige eisern. Scherzhafte Bemerkung über einen alten Magister und einen Linus (unklar). Lebewohl.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkungen
- Sohn der Spenglerin: Vermutlich handelt es sich um den Nürnberger Joachim Spengler, der seit 1535 in Tübingen studierte (Immatrikulation am 27.9., zusammen mit vielen anderen Nürnbergern; vgl. Matrikel Tübingen 105, Nr. 46).
- "wegen einer gewissen Lappalie": Das bezieht sich möglicherweise auf C.' Einfluss auf den Streit zwischen Martin Luther und Erasmus über den Freien Willen.
Literatur
- Kunkler 1998, S. 185 (zum Verhältnis von C. und Erasmus; Datum ist dort falsch berechnet)
- Wendorf 1957, S. 39f.