Camerarius an Stiebar, 18.12.1551
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1071 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 18.12.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (16.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1071 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 215-216 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1551/12/18 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 15. Calend. Ianuarii; in fastis Lazari. Mehr dazu bei Anmerkungen zum Datum. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | De iis rebus quae hic vel geruntur |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 2.8.22: zum Datum hat TW einige Vorschläge gemacht (Datierung auf 1549). Das hat mich noch nicht komplett überzeugt; siehe Anmerkungen zum Datum. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4 |
Datumsstempel | 16.05.2023 |
Werksigle | OCEp 1071 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 18.12.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (16.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1071 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 215-216 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1551/12/18 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 15. Calend. Ianuarii; in fastis Lazari. Mehr dazu bei Anmerkungen zum Datum. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | De iis rebus quae hic vel geruntur |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 16.05.2023 |
Absendeort ermittelt; Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius habe nichts über die Dinge zu schreiben, die hier betrieben würden. Er kenne nämlich nur die Gerüchte. Gemeinsam mit vielen anderen hoffe er auf einen guten Ausgang, aber fürchte das Schlimmste. Er beobachte große Kriegszurüstungen und habe gehört, bei ihnen (in Kursachsen) sammelten sich viele ausländische Truppen. Er wisse nicht, was er tun solle, und habe keine Hoffnung, außer der, die er in der Gnade Gottes finde. Camerarius habe dies geschrieben, weil ihm der Bote (Unbekannt) ausgerichtet habe, Stiebar mache sich Sorgen; und auch weil Stiebar so sorgfältig den Briefwechsel aufrecht erhalte.
Auch gebe es Gerüchte, dass N.N. (Unbekannt) Angst habe, dass ein etwas allzu harter Befehl gegeben wurde (quod aliquid imperatum sit durius; unklar). Camerarius wolle auf Gott vertrauen. Er fürchte die Zukunft.
Es verbreiteten sich üble Gerüchte über einen Verwandten Stiebars (Unbekannt). Hoffentlich könnten Camerarius, Stiebar, der Verwandte und alle, die sie liebten, ihren Zorn mäßigen. Die Mutter (mglw. die Frau des Verwandten) habe sich beklagt, sie habe gehört, dass ihr Sohn weggelaufen sei, nachdem er von seinem Vater an einen ungeeigneten Ort gleichsam verbannt worden sei, an dem sich sogar Räuber aufhielten. Camerarius frage sich, was das für ein Ort sein solle. Stiebar solle aufhören, sich Gedanken zu machen, Stillschweigen über die Sache bewahren und schauen, was er tun könne.
Grüße von der Familie. Lebewohl. Verfasst am 15. Tag vor den Kalenden des Januar, am Fest des Heiligen Lazarus, den Gottes Sohn vor 1518 Jahren vom Tode erweckte.
Gebet. Über den Epitaph wolle er andernorts schreiben.
(Manuel Huth)
Anmerkungen zur Datierung
- Die Datierung auf 1551 ist unsicher, weil zu diesem Zeitpunkt die Belagerung Magdeburgs bereits beendet war. Allerdings hielt Kurfürst Moritz die Truppen unter Waffen, um im Geheimen den Fürstenaufstand vorzubereiten. Von den Kriegsrüstungen berichtet auch der Brief Camerarius an Stiebar, 29.12.1551, der sicher datiert ist.
- Christi Tod und Auferstehung wird von Camerarius auf zwei verschiedene Jahre datiert: in Camerarius, Historia synodi Nicenae (Druck), 1552, S. 160, auf 34 n.Chr.; in der Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Werk), 1566, S. 61, auf 31 n.Chr. (vgl. Seckt 1888, S. 28).
- Es ist davon auszugehen, dass C. zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Briefs nur die erstere Datierung genutzt hat, während die letztere erst später errechnet wurde.
- Der Brief stammt gemäß der Schlussbemerkung aus dem Jahr 1518 nach der Auferweckung des Lazarus. Wenn Christi Tod und Auferstehung im selben Jahr war, wäre das 34 nach Christus und der Brief auf 1552 zu datieren.
- Im Dezember 1552 sind Kriegsrüstungen nicht völlig auszuschließen: vom Fürstenaufstand sind möglicherweise noch Heere unter Waffen, und der 2. Markgrafenkrieg ist auch noch nicht beendet. Ebenso sind Kriegshandlungen gegen die Türken geplant. Vgl. PKMS 6, Nr. 370, 372, 376.
- Beim Tag gibt es eine Diskrepanz: der Tag des Hl. Lazarus war am 17.12., was der 16. Tag vor den Kalenden des Januar wäre. Möglicherweise liegt im Druck ein Versehen vor.