Camerarius an Stojus, 11.01.1563
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1218 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, 11.01.1563, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (28.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1218 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 422-423 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | 1563/01/11 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Id. Ianu. anno 63. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Königsberg (Preußen) |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literas tuas reddidit mihi Nicolaus Maierus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Werkanfrage; Werkgenese |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | Alexander Hubert: Vorausgehender Brief dürfte Briefsammlung Trew - H62/TREWBR STOIUS_MATTHIAS 25 sein; der libellus Homilianus ist dessen Gnomonik, die ab Hommels Tod bis Beginn der 70er im Briefwechsel JC - Stojus immer wieder eine Rolle spielt
- MH: Musste die Signatur verändern, da eckige Klammern das Formular zerschießen |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 28.03.2023 |
Werksigle | OCEp 1218 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, 11.01.1563, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (28.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1218 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 422-423 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | 1563/01/11 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Id. Ianu. anno 63. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Königsberg (Preußen) |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literas tuas reddidit mihi Nicolaus Maierus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Werkanfrage; Werkgenese |
Datumsstempel | 28.03.2023 |
Zielort ermittelt.
Regest
Camerarius habe Stojus' Brief durch Nicolaus Maier erhalten, den Stojus damit beauftragt hatte.
Erhalten habe er auch den Brief seines Herzogs (Albrecht) über einen Schüler des Nicolaus. Aber was Nicolaus anbelange, scheine es ihm wie so oft zu sein, dass die Ausgaben für alles andere größer seien als für die Lehrer. Stojus möge durch Ermahnungen dafür sorgen, dass Nicolaus großzügiger bezahlt werde. Denn seiner Meinung nach sei für den jungen Mann, dessen Lehrer er sei, gut gesorgt, und er brauche auch einen zuverlässigen und beharrlichen Lehrer. Wenn der junge Mann aber sofort Jurist werden wolle, so fürchte Camerarius, dass es ihm ergehe wie anderen, dass er nämlich durch den schönen Schein dieser Disziplin davon abgehalten werde, die guten Künste zu erlernen und so letztlich beides vernachlässige. Darüber könne Stojus, wenn sich zufällig eine Gelegenheit ergebe, auch mit dem Herzog sprechen, denn Camerarius habe ihm deswegen nicht schreiben wollen. Die Creucii (vermutlich Melchior und Georg, vgl. OCEp 1217) beeilten sich, wie er höre, nach Italien aufzubrechen - oder vielmehr ihren Lehrer dränge es danach. Stojus könne sich sicher an ihr Gespräch über sie erinnern. Camerarius wolle dem Herzog behilflich sein und alle mit Rat und Tat dabei unterstützen, die Jugend richtig zu unterweisen. Aber er wisse, welche Zeitumstände und welche Wünsche bei den Menschen vorherrschten.
Die Edition des libellus Homilianus (s. Anm.) werde er gerne und eifrig vorantreiben, wenn sich dafür – wie Stojus schreibe – Geld erlangen lasse. Er werde dem Werk eine Anrede an den Fürsten voranstellen, wenn Stojus es für richtig halte, und überhaupt alles tun, was Stojus wünsche.
Eine edle Sache sei die beständige Sorge um die schönen Disziplinen und auch deren regelmäßige Ausübung, so sehr sie in diesen Tagen auch an Bedeutung verlören und alle Hoffnung auf Besserung fehle. Daß Stojus über seinen antitechnos (= Rivale; Identität unklar) schweige, passe gut. (Das Folgende ironisch:) Camerarius habe gehört, dass dieser bereits ganz erfolgreich Theologie betreibe. Er gebe also nichts, wohin er noch weiter fortschreiten könnte. Aber die "thrasymacheische" (kampflustige), schlangenartige Art solcher Leute müsse besänftigt, nicht aufgestachelt werden.
Stojus' Aufforderung, etwas zum Timaeus zu schreiben, sei eine derart große Forderung, dass die Aufgabe selbst und Camerarius' Vernunft ihn davon abhielten. Stojus kenne jenes Zitat des Satirikers über das Beschaffen einer Decke (Juvenal 7,66). Denn von Sorgen um das Vermögen werde Camerarius gerade aufgehalten. Jene Überlegungen verlangten aber nicht nur nach einem sehr scharfsinnigen, sondern auch nach einem freien Geist. Diesen Ruhm müsse er also anderen überlassen oder Stojus' allwissenden (Rivalen). Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "libellus Homilianus": Gemeint ist eine gnomologische Schrift aus dem Nachlass Johann Hommels, wie aus den Briefen vom 07.10.1569, vom 05.10.1571 und vom 04.05.1573 ersichtlich ist.