Hessus an Camerarius, 13.01.1535
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0112 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 13.01.1535, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (27.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0112 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L7r/v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/01/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non potui heri valde occupatus convenire Sturtiaden nostrum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Täuferreich von Münster; Politische Neuigkeiten; Biographisches (Krankheit); Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 27.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0112 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 13.01.1535, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (27.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0112 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L7r/v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/01/13 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non potui heri valde occupatus convenire Sturtiaden nostrum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Täuferreich von Münster; Politische Neuigkeiten; Biographisches (Krankheit); Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 27.03.2023 |
Zielort ermittelt.
Regest
Hessus sei sehr beschäftigt gewesen und habe deswegen gestern nicht wie geplant (Georg) Sturtz treffen können. Dieser hatte Hessus nämlich geschrieben, er habe irgendeinen Brief von Camerarius (s. Anm.) bekommen. Er wisse nicht, durch welchen Boten. Zu Hessus komme nämlich weder der Bote (Unbekannt) aus Verden noch ein anderer Bote. Und obwohl Hessus gestern viel getrunken habe, schreibe er trotzdem diesen Brief vor Tagesanbruch, weil der "Statius" (unbekannt; s. Anm.) des Hagenauer Druckers (Peter Braubach) bei ihm sei und heute in der Früh abreisen wolle.
Welche gesundheitlichen Probleme machten Camerarius zu schaffen? Sturtz habe ihm gestern von Problemen berichtet. Leide Camerarius immer noch an dem Beinleiden oder sei etwas anderes Schlimmes passiert? Hessus teile Freuden und Leiden des Camerarius. Bitte um Antwort.
Dank für die Übersendung der specula (wohl eine Brille), die Camerarius griechisch als "Hundeaugen" bezeichne. (s. Anm.)
Wie stehe es um das Egidiengymnasium? Gebe es die Schule überhaupt noch, wo so viele gute Männer gestorben seien, die sie einst gefördert hatten? Wie gehe es Michael (Roting)?
Hessus freue sich darüber, dass Camerarius' Gattin (Anna) ihm einen Sohn (Joachim II.) gebar. Wenn es Camerarius gesundheitlich nicht gut gehe, tue dies Hessus leid.
Bei Hessus sei alles in Ordnung, außer dass der Staat schlecht verwaltet werde und die Stadt (Erfurt) im Streit mit dem Mainzer (Erz-)bischof (Albrecht von Brandenburg) liege. Deswegen seien schon seit einigen Wochen zwei Gesandte des Kaisers Karl V. hier. Hessus wisse nicht, welchen Ausgang die Sache nehme, außer dass, wie man sage, alle Rechte des Bischofs über diese Stadt an die Fürsten von Sachsen (Johann Friedrich I.) und Hessen (Philipp I.) verkauft werden sollen. Sollte dies geschehen sein, werde die Stadt ihre Freiheit verloren haben und viele Herren bekommen - so wie es auch neulich mit Mühlhausen geschehen sei.
Philipp (Melanchthon) sei neulich bei Hessus gewesen, als er zum "Hessen" (Philipp I.) reiste und auch als er wieder zurückreiste. Er sei in der Begleitung redlicher Männer gewesen, die Hessus' Gattin (Katharina Hessus) ehrenvoll beschenkten. Philipp habe sehr freundlich über Camerarius gesprochen. Hessus habe sonst nichts Neues zu schreiben. Über den König (Jan van Leiden) der Münsteraner und diese ganze abscheuliche Sekte wisse Camerarius vermutlich schon alles.
Grüße an die Freunde. Der Brief sei eilig verfasst, denn Hessus habe zur Vorlesung eilen müssen. Ein andermal mehr. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "irgendeinen Brief an Camerarius": Der Brief an Sturtz ist nicht bekannt; der Inhalt lässt sich aus dem Antwortbrief erschließen: [1]
- "Dank für die Übersendung der specula (wohl eine Brille)": Um eine Brille hatte Hessus am 02.11.1534 gebeten.
- "Philipp (Melanchthon) sei neulich bei Hessus gewesen": im Dezember 1534 nahm Melanchthon an einem Religionsgespräch mit Martin Bucer in Kassel teil (vgl. MBW – Regesten online, Nr. 1512-1514.
- "der Statius des Hagenauer Druckers": In einem Wortspiel ist hier vielleicht von Hessus der Postbote (stationarius heißt Postmeister) von Peter Braubach aus Hagenau und der von diesem mitgebrachte Probedruck (?) der Sylvae in eins gefügt worden, für die gattungsprägend der römische Dichtername Statius steht, von dem als erstes eine vollständige Sammlung von Sylvae erhalten ist. (Hinweis von Torsten Woitkowitz)
Literatur
- Krause 1879, Bd. II, S. 148 und 187.