Hessus an Camerarius, 18.07.1535
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0117 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 18.07.1535, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (26.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0117 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M4v-M5v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/07/18 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (postridie Alexii) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi tuas literas in convivio celebri |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Rezeption); Pest (Wittenberg) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 26.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0117 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 18.07.1535, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (26.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0117 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M4v-M5v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/07/18 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (postridie Alexii) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi tuas literas in convivio celebri |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Rezeption); Pest (Wittenberg) |
Datumsstempel | 26.03.2023 |
Zielort mutmaßlich
Regest
Hessus habe den Brief des Camerarius bei einem Gastmahl erhalten und allen Gästen zum Lesen gegeben. Dennoch bekümmere es Hessus und (Georg) Sturtz, dass er gegen ihren Willen nach Tübingen fortgehe. Aber sie wollten seine Entscheidung gutheißen, sie sei ja nötig gewesen und man könne ja ohnehin etwas, das geschehen sei, nicht wieder rückgängig machen.
Nur die Kürze des von Camerarius verfassten Briefes mache ihn wütend, denn vermutlich habe Camerarius nicht alles geschrieben. Hessus habe nämlich zu der Stunde, in der er diesen Brief schreibe, einen Brief aus Wittenberg erhalten, in dem es heiße, Thomas Venatorius wandere mit Camerarius nach Tübingen. So viel schneller wisse man in Wittenberg als in Erfurt, was Camerarius plane!
Hessus habe das Buch des Camerarius noch nicht ganz lesen können. Er habe allerdings bemerkt und darüber gelacht, dass für Camerarius die Fehler anderer so wichtig seien. Er solle aufpassen, dass er nicht dem Melampygus (Erasmus von Rotterdam) begegne. Außerdem solle er, wenn er Verse mache, aufpassen, dass keiner schreie, dass er mehr cura als natura habe (s. Anm.). Lache Camerarius nun oder sei er aufgebracht? Hessus war, sei und werde die cura des Camerarius tausendmal wertvoller sein als die natura vieler.
Hessus und Sturtz beglückwünschten Camerarius für seine Anstellung und wünschten ihm das Beste, obwohl sie es lieber gesehen hätten, er wäre an die Universität Wittenberg gegangen und nicht an die Universität Tübingen. Aber das ließe sich nun nicht mehr ändern.
Hessus sei ganz mit der Übersetzung des Psalteriums beschäftigt. Camerarius könne sich nicht vorstellen, wie aufwändig das Projekt sei. Hessus nutze alle Mittel, die er bekommen könne. Er habe einst in Nürnberg ein Psalmenbüchlein gesehen. Wenn er sich nicht irre, wurde es von einem Franzosen (Bonadus) in elegischem Versmaß geschrieben. Hier (in Erfurt) könne er das Büchlein nicht finden. Wenn Camerarius es in Nürnberg oder anderswo finden und ihm schicken könnte, wäre er sehr dankbar.
In Wittenberg beginne die Pest zu wüten. Die Universität werde nach Jena verlegt. Kurfürst (Joachim) sei gestorben.
(Georg) Sturtz und seiner Familie gehe es gut. Täglich kaufe er neue Grundstücke, erwerbe neue Latifundien und bleibe dennoch ihr alter Freund. Sturtz grüße Camerarius und seine Familie.
Hessus hätte mehr geschrieben, wenn er nicht noch, wie es bei ihm üblich sei, unter der gestrigen "Erschöpfung" (defatigatio) leiden würde. Camerarius kenne ihn ja. Camerarius solle über seine veränderten finanziellen Verhältnisse und seine Situation in Schwaben schreiben.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "dass er mehr cura als natura habe": Scherzhafte Anspielung darauf, dass Erasmus genau dies Camerarius vorgeworfen hatte. Die Publikation des Erratums diente der Verteidigung gegen Erasmus.
Literatur und weiterführende Links
- Krause 1879, Bd. II, S. 87-88, 206