Camerarius an Stojus, 05.10.1571
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1224 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, 05.10.1571, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (01.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1224 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 429-431 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | 1571/10/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum Cl. V. D. Davide diu et multum locuti sumus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Edition; Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Bei der anonymisierten Polemik am Ende bin ich relativ sicher, daß es sich nicht um Brandenburg handelt, sondern her um ein verspätetes "Nachbeben" des Todes von Herzog Albrecht. Weder Stoius noch Voit hatten etwas mit Brandenburg zu tun, sondern nur mit Preußen, was damals nicht zusammengehörte. Wohin "NN" angeblich gereist ist bzw. gesanft hat? Eigentlich kommt am ehesten der polnische Königshof in Frage, doch dem war er ohnehin lehenspflichtig.
Biite beachten: Wenn Personen geändert werden, bitte Email an US, da diese dann auch in ÄB geändert werden müssen! Danke. Der verleumderische Protagonist der Geschichte könnte Paulus Scalichius sein, vgl. Trew Stoius 46, S. 2 unten. Dort wird auf S. 3 auch Diophantes erwähnt (ein von St. erbetenes Buch) - US 5.12.19 |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 1.03.2022 |
Werksigle | OCEp 1224 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, 05.10.1571, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (01.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1224 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 429-431 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | 1571/10/05 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum Cl. V. D. Davide diu et multum locuti sumus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Edition; Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 1.03.2022 |
Regest
Camerarius habe mit David (Voit?) bei dessen Aufenthalt in Leipzig ein langes, nicht sonderlich erfreuliches Gespräch geführt. David habe ihm auch erzählt, dass Stojus sich sehr über die Unbesonnenheit derjenigen (νεωτεροποιῶν) ärgere, die solch (gefährliche) Neuerungen anstrebten. Stojus' Kummer sei auch in seinen Briefen an Camerarius deutlich geworden. Auch Camerarius' Sohn (Johannes?) habe in seinem Brief zwischenzeitlich nichts Erfreuliches berichtet. Ihm komme hingegen bei solchen Überlegungen oft eine Fabel über Frösche in den Sinn, die auf der Suche nach einem geeigneteren Platz in die größten Schwierigkeiten gerieten. Unglück und Schwierigkeiten gebe es schließlich überall.
Gute Männer ertrügen alle Geschehnisse tapfer und gingen Übeln nicht aus dem Weg. Aber wieder zeige sich jene Weisheit: Es sei leichter, Ermahnungen auszusprechen (als selbst Übel zu ertragen; s. Anm.). Wenn Stojus aber die Ereignisse in Leipzig genau untersucht hätte, würde er zustimmen, dass es auch dort ernsthafte Gegner und Gefahren gebe.
Camerarius versuche seine Krankheit philosophisch zu ertragen, d.h. sie als Anlass zu einer wie auch immer gearteten Ruhe zu nutzen und alles mit Gelassenheit zu ertragen.
Er wolle, notfalls auch auf eigene Kosten, ein nicht zu verachtendes Werk seines Schwiegersohnes (Johann) Hommel edieren, wenn es irgendwie möglich sei.
Einige von Camerarius' eigenen Schriften seien den Druckern übergeben worden, aber noch nicht gedruckt. Wären es Schriften von Leuten, die (öffentlich) rühmten oder gerühmt würden, und denen es nach Aristophanes gefiele, den ganzen Tag im Wechsel zu quälen und gequält zu werden, würde er leicht Leute finden, die sie sofort druckten.
Welches Verbrechen begehe denn jener schlechte Mensch (Unbekannt; Name im Druck wohl bewusst nicht angegeben) und welche Übel erzeuge er? Dieser ziehe den Fürsten (Joachim II. von Brandenburg?) nach seinem Tod schändlich in den Schmutz und schreibe über irgendeine von ihm übernommene Gesandtschaft an Johann Georg von Brandenburg (?), um zu zeigen, dass er ein Anhänger seines Thrones sei, oder irgendwas – Camerarius habe ja nur die Ankündigung einer Rede über diese Angelegenheit gesehen, die dieser Mensch gehalten hätte, wenn nicht die Gegner dort das Vorhaben gestört hätten (s. Anm.). Dies habe Camerarius David bei ihrem Treffen auf der Messe mitgeteilt und ihn dazu ermutigt, die Untat dieses unbesonnenen Mannes zu erkennen und sich darum zu bemühen, die Lüge zu widerlegen, indem er das Richtige tue. Er ärgere sich unaussprechlich über die Schamlosigkeit dieses dreisten Menschen. Auch Camerarius werde sich an jenem rächen, wenn er die Möglichkeit dazu habe. Nun überlasse er diese Sorge aber anderen.
Grüße an Stojus und seine Familie. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "an andere als selbst Übel zu ertragen": Bei diesen Worten handelt es sich um eine Hinzufügung der frühneuzeitlichen Herausgeber.
- "wenn nicht die Gegner dort das Vorhaben gestört hätten": Die Personen sind mutmaßlich identifiziert. Joachim II. von Brandenburg hatte einen hohen Schuldenberg hinterlassen. Nach seinem Tod ließ sein Sohn die Häuser der Günstlinge seines Vaters versiegeln. Vielleicht fürchtete die nicht genannte Person dasselbe Schicksal und wollte sich daher von Joachim II. distanzieren bzw. Johann Georg anbiedern.