Freyhub, Oratio in funere Camerarii (Werk), 1574: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Freyhub blickt zunächst auf Camerarius' Herkunft. Ausführlich würdigt er die in Bamberg alteingesessene Familie Kammermeister, zitiert Joachims [[Camerarius, Τοῦτο τριγωνωδῶν πατέρων ἄπο σῆμα κορωνῶν (Inc.), 1561|griechisches Gedicht (mit lat. Übers.) auf das Familienwappen]] (A3r) und rühmt besonders den Vater [[Erwähnte Person::Johannes Camerarius I.]], der höchsten Wert auf die Ausbildung seines Sohnes gelegt und im Jahr 1527 im 82. Lebensjahr verstorben sei, und die Mutter [[Erwähnte Person::Martha Wetzel|Martha]], die eine Zierde des weiblichen Geschlechts und eine kluge und gebildete Frau gewesen sei: Als der Sohn ihr eine eigenhändige Mitschrift von Predigten [[Erwähnte Person::Martin Luther|Luthers]] zuandte, die er in [[Erwähnter Ort::Wittenberg]] gehört hatte, habe sie ihm geantwortet, dass sie diese tröstenden Worte zu schätzen wisse, den Sohn aber mahnen wolle, nicht vorschnell dem Glauben eines anderen zu folgen (A3v).
 
Freyhub blickt zunächst auf Camerarius' Herkunft. Ausführlich würdigt er die in Bamberg alteingesessene Familie Kammermeister, zitiert Joachims [[Camerarius, Τοῦτο τριγωνωδῶν πατέρων ἄπο σῆμα κορωνῶν (Inc.), 1561|griechisches Gedicht (mit lat. Übers.) auf das Familienwappen]] (A3r) und rühmt besonders den Vater [[Erwähnte Person::Johannes Camerarius I.]], der höchsten Wert auf die Ausbildung seines Sohnes gelegt und im Jahr 1527 im 82. Lebensjahr verstorben sei, und die Mutter [[Erwähnte Person::Martha Wetzel|Martha]], die eine Zierde des weiblichen Geschlechts und eine kluge und gebildete Frau gewesen sei: Als der Sohn ihr eine eigenhändige Mitschrift von Predigten [[Erwähnte Person::Martin Luther|Luthers]] zuandte, die er in [[Erwähnter Ort::Wittenberg]] gehört hatte, habe sie ihm geantwortet, dass sie diese tröstenden Worte zu schätzen wisse, den Sohn aber mahnen wolle, nicht vorschnell dem Glauben eines anderen zu folgen (A3v).
  
Nach seiner ersten Ausbildung noch in seiner Heimatstadt sei Camerarius im April 1513 in Begleitung seiner Mutter nach Leipzig gegangen und habe sich in die Obhut des Bursenregenten [[Erwähnte Person::Georg Helt]] begeben (A4r). Aufgrund seiner großen Fortschritte habe er im September 1514 das Baccalaureat erworben. Ab 1516 habe er den Gräzisten Richard Croke und Johannes Metzler gehört, im folgenden Jahr den Petrus Mosellanus. In diesem Jahr 1517 habe Camerarius gemeinsam mit seinem Lehrer Mosellanus eine Ablasspredigt des Dominikaners Tetzel (der später in der Paulinerkirche begraben wurde) gehört
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Nach seiner ersten Ausbildung noch in seiner Heimatstadt sei Camerarius im April 1513 in Begleitung seiner Mutter nach Leipzig gegangen und habe sich in die Obhut des Bursenregenten [[Erwähnte Person::Georg Helt]] begeben (A4r). Aufgrund seiner großen Fortschritte habe er im September 1514 das Baccalaureat erworben. Ab 1516 habe er den Gräzisten Richard Croke und Johannes Metzler gehört, im folgenden Jahr den Petrus Mosellanus. In diesem Jahr 1517 habe Camerarius gemeinsam mit seinem Lehrer Helt eine Ablasspredigt des Dominikaners Tetzel in der Paulinerkirche (in der Tetzel später beigesetzt wurde) gehört, und die Worte des Dominikaner hätten Helt dermaßen erzürnt, dass er mit seinem Schüler wütend die Kirche verlassen habe.
  
 
== Forschung ==  
 
== Forschung ==  
 
Freyhubs Leichenrede ist die ausführlichste (und bisher eigentlich unersetzte) Lebensbeschreibung des berühmten Leipziger Gelehrten Joachim Camerarius.
 
Freyhubs Leichenrede ist die ausführlichste (und bisher eigentlich unersetzte) Lebensbeschreibung des berühmten Leipziger Gelehrten Joachim Camerarius.

Version vom 15. September 2019, 21:01 Uhr


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Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Oratio in funere reverendi et clarissimi viri domini Ioachimi Camerarii Pabebergensis, bearbeitet von Joachim Hamm (15.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Andreas Freyhub
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Oratio in funere reverendi et clarissimi viri domini Ioachimi Camerarii Pabebergensis
Kurzbeschreibung Leichenrede auf Joachim Camerarius I., gehalten in der Paulinerkirche in Leipzig.
Erstnachweis 1574
Bemerkungen zum Erstnachweis Die Rede wurde am 19. April 1574 (terminus post quem) gehalten.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) 1574/04/19.
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) 1574/12/31
Schlagworte / Register Leichenrede
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck Freyhub, Oratio in funere Camerarii (Druck), 1574
Erstdruck in
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
Carmen
Gedicht? nein
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
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Bearbeiter Benutzer:JH
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 15.09.2019
Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Oratio in funere reverendi et clarissimi viri domini Ioachimi Camerarii Pabebergensis, bearbeitet von Joachim Hamm (15.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Andreas Freyhub




Sprache Latein
Werktitel Oratio in funere reverendi et clarissimi viri domini Ioachimi Camerarii Pabebergensis
Kurzbeschreibung Leichenrede auf Joachim Camerarius I., gehalten in der Paulinerkirche in Leipzig.
Erstnachweis 1574
Bemerkungen zum Erstnachweis Die Rede wurde am 19. April 1574 (terminus post quem) gehalten.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) 1574/04/19.
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) 1574/12/31
Schlagworte / Register Leichenrede
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Paratext? nein
Überliefert in
Druck Freyhub, Oratio in funere Camerarii (Druck), 1574
Carmen
Gedicht? nein
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Bearbeitungsdatum 15.09.2019


Entstehung

Am 19.4.1574, unmittelbar nach der Beerdigung des Joachim Camerarius auf dem alten Gottesacker in Leipzig, hielt der Theologe Andreas Freyhub die akademische Trauerrede in der Paulinerkirche. In dieser ehem. Universitätskirche wurde später auch ein von den Kindern gestiftetes Gemäldeepitaph zum Gedenken an Joachim Camerarius aufgestellt, siehe Testimonien.

Inhalt

Die Aufgabe, die Rede zu verfassen, sei ihm eine ehrenvolle (wenn auch kurzfristige) Verpflichtung, der er aus Bewunderung für seinen einstigen Lehrer gerne nachkomme: Camerarius seitotius Germaniae lumen, et scholae nostrae firmissima columna gewesen (A2r).

Freyhub blickt zunächst auf Camerarius' Herkunft. Ausführlich würdigt er die in Bamberg alteingesessene Familie Kammermeister, zitiert Joachims griechisches Gedicht (mit lat. Übers.) auf das Familienwappen (A3r) und rühmt besonders den Vater Johannes Camerarius I., der höchsten Wert auf die Ausbildung seines Sohnes gelegt und im Jahr 1527 im 82. Lebensjahr verstorben sei, und die Mutter Martha, die eine Zierde des weiblichen Geschlechts und eine kluge und gebildete Frau gewesen sei: Als der Sohn ihr eine eigenhändige Mitschrift von Predigten Luthers zuandte, die er in Wittenberg gehört hatte, habe sie ihm geantwortet, dass sie diese tröstenden Worte zu schätzen wisse, den Sohn aber mahnen wolle, nicht vorschnell dem Glauben eines anderen zu folgen (A3v).

Nach seiner ersten Ausbildung noch in seiner Heimatstadt sei Camerarius im April 1513 in Begleitung seiner Mutter nach Leipzig gegangen und habe sich in die Obhut des Bursenregenten Georg Helt begeben (A4r). Aufgrund seiner großen Fortschritte habe er im September 1514 das Baccalaureat erworben. Ab 1516 habe er den Gräzisten Richard Croke und Johannes Metzler gehört, im folgenden Jahr den Petrus Mosellanus. In diesem Jahr 1517 habe Camerarius gemeinsam mit seinem Lehrer Helt eine Ablasspredigt des Dominikaners Tetzel in der Paulinerkirche (in der Tetzel später beigesetzt wurde) gehört, und die Worte des Dominikaner hätten Helt dermaßen erzürnt, dass er mit seinem Schüler wütend die Kirche verlassen habe.

Forschung

Freyhubs Leichenrede ist die ausführlichste (und bisher eigentlich unersetzte) Lebensbeschreibung des berühmten Leipziger Gelehrten Joachim Camerarius.