Heute oder an d(ies)em Tage; gestern oder den Tag vorher

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 31 - 31
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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Adverbien und adverbiale Verbpartikeln: Temporaldeixis

Genannte Bezugsinstanzen: Junker - Wilhelm, Gellert - Christian Fürchtegott
Text

Die entsprechende Erscheinung im Gebiete der Zeitangaben ist es, wenn die zunächst nur von der Gegenwart des Sprechenden aus geltenden Wörter gestern, heute und morgen mit ihren Ableitungen auf einen beliebigen Tag der Vergangenheit bezogen werden; wie Junker sagt: Am 16. Februar 1877 sollten wir in der Zeriba Wandi ankommen. Die Richtung unseres heutigen Marsches war nicht eine rein westliche. Der Sorgfältige vermeidet diesen Gebrauch der Zeitadverbien im allgemeinen und würde z. B. hier sagen: Unsere Marschrichtung an d(ies)em Tage. Nur wenn es darauf ankommt, ein Ereignis recht lebhaft wie gegenwärtig oder eine nur ihrem Inhalte nach angedeutete Erwägung oder Äußerung der wörtlichen möglichst ähnlich erscheinen zu lassen, ist die Wahl dieser Formen ein dazu geeignetes Mittel: „Was war in diesen Verhältnissen überhaupt noch zu leisten? Heute waren sie alle erschöpft und morgen? würde sich da nicht die Zahl der Feinde vervielfacht haben?" — Gellert hat gedichtet: Umsonst! Zeus ließ sich nicht bewegen — denn stürmisch sollt es heute sein!


Zweifelsfall

Adverbien und adverbiale Verbpartikeln: Temporaldeixis

Beispiel
Bezugsinstanz Junker - Wilhelm, Gellert - Christian Fürchtegott
Bewertung

Der Sorgfältige vermeidet diesen Gebrauch, ein dazu geeignetes Mittel

Intertextueller Bezug