Würde falsch im Wunschsatze

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 371 - 372
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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Konjunktiv I, Konjunktiv II oder würde-Form

Genannte Bezugsinstanzen: Neu, Augsburg, Zeitungssprache, Heer - Jakob Christoph, Ponten - Josef, Schirokauer - Arno
Text

Der Fehler ist in der Sache der nämliche, als wenn im selbständigen Wunschsatze, dessen Modus, wenn der Gegensatz zur Wirklichkeit stärker hervorgehoben werden soll, natürlich der Konjunktiv des Imperfekts ist (O daß sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebe!), dafür die Umschreibung mit würde aufträte: würde er nur wenigstens das noch erlebt haben (statt des allein Richtigen: Hätte er w. nur erlebt!) So falsch stand z. B. in der Augsburger Allg. Z.: Würden die Reichenberger sich nur die Zittauer zum Muster nehmen! oder bei Schirokauer (Lasalle): Ich wünschte, Sie würden lesen, was Lothar $Seite 372$ Becker darüber schreibt, und allerneustens bei Joh. Ponten: Ach, wann wir doch wieder bauen würden! Was im selbständigen Begehrungssatze keinen Sinn hat, gewinnt ihn auch nicht im abhängigen: Ich wollte er würde schon da sein (statt: wäre schon da) oder: Gäbe Gott, daß wir nicht wieder in solche Not kommen würden (statt: kämen), und wenn auch Heer einmal bietet: Er überraschte mich auf dem Wunsch, wenn sie nur den jungen Z'binden erhören würde. Um kein Haar besser ist, wie in dem Satze der DAZ. 27, der Indikativ der Zukunft in solchen Sätzen: Es ist zu wünschen, daß möglichst viele Menschen des 200jähr. Jubiläums dieses Buches gedenken werden.


Zweifelsfall

Konjunktiv I, Konjunktiv II oder würde-Form

Beispiel
Bezugsinstanz neu, Augsburg, Zeitungssprache, Heer - Jakob Christoph, Ponten - Josef, Schirokauer - Arno
Bewertung

falsch, Fehler, keinen Sinn hat, So falsch, statt, statt des allein Richtigen, Um kein Haar besser

Intertextueller Bezug