Camerarius an Draconites, 1521
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0010 |
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Zitation | Camerarius an Draconites, 1521, bearbeitet von Manuel Huth (13.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0010 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Hessus, Epistolae familiares, 1543 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 283-284 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Draconites |
Datum | |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: September oder Oktober 1521 (im Druck ist lediglich das Jahr 1521 angegeben); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1521-09 |
Unscharfes Datum Ende | 1521-12-31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wittenberg |
Zielort | Nordhausen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Dum tu Northusii in Michaelis tui nemoribus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 12.10.22: Da wir nur das Jahr (bzw. ein Indiz für Monat Oktober) haben: können wir da das Datum als gesichert bezeichnen?
Immatrikulation von Draconites laut https://www.deutsche-biographie.de/sfz11773.html#top schon 1521 --> welches Jahr ist jetzt richtig? Immerhin scheint er zum Zeitpunkt des Briefes schon eine Bibliothek in Wittenberg gehabt zu haben! |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 13.10.2022 |
Werksigle | OCEp 0010 |
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Zitation | Camerarius an Draconites, 1521, bearbeitet von Manuel Huth (13.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0010 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Hessus, Epistolae familiares, 1543 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 283-284 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Draconites |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: September oder Oktober 1521 (im Druck ist lediglich das Jahr 1521 angegeben); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1521-09 |
Unscharfes Datum Ende | 1521-12-31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wittenberg |
Zielort | Nordhausen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Dum tu Northusii in Michaelis tui nemoribus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 13.10.2022 |
Zielort ermittelt.
Hinweise zur Datierung
- Ende Juni brach in Erfurt die Pest aus und Draconites floh zuerst nach Nordhausen, dann nach Wittenberg, wo er sich erst in der zweiten Junihälfte 1523 immatrikulierte (vgl. Matrikel: Förstemann 1841, S. 118b).
- Die Ankunft Camerars in Wittenberg für Mitte September 1521 ist belegt durch die Immatrikulation (Förstemann 1841, S. 107), und durch MBW, Nr. 167. Wahrscheinlich ist der Brief also frühestens im September des Jahres entstanden.
- "da er sie (seine Bücher) schon einen Monat vernachlässigt habe" deutet auf einen Monat Abwesenheit von seiner Heimat (Bamberg). Diese Angabe spricht für eine Entstehung im Oktober 1521.
Regest
Während Draconites in Nordhausen bei (seinem Gastgeber) Michael (Meienburg?) den Musen nachjage, irre Camerarius in Wittenberg immer noch durch die Wälder der Stoiker, sitze bald unter der Platane Platons, suche bald unter der Ulme Vergils träge einen kühlen Windhauch zu erhaschen und schaue kaum noch unter dem First seines Hauses heraus in die weite Luft. Was glaube denn Draconites? Zweifle er etwa daran, dass Camerarius der lange Aufenthalt hier gefalle? Camerarius fürchte, dass, selbst wenn er noch so sehr gehen wolle, er es nicht könne. Die hiesige Universität habe ihn wie Circe durch ihre pharmaka verzaubert, kaum dass Camerarius ihre Gastfreundschaft in Anspruch genommen hatte. Sie habe ihm über die Maßen davon zu trinken gegeben, da er gar sehr dürstete. Aber was sei denn die Meinung des Draconites? Was denke er? Camerarius fehle es hier eigentlich an nichts, außer an seinen Freuden und liebsten Sodalen, d.h. seinen Büchern, die er zuhause (in Bamberg) gelassen hatte, und jenen wenigen, die er als erste mit sich genommen hatte und die nun in Leipzig lägen. Er habe nämlich niemanden finden können, um sie hierher zu fahren. Camerarius bereite schon eine Apologie für sie vor, da er sie schon einen Monat vernachlässigt habe. Er könnte auf alles verzichten, nur nicht auf Bücher. Oft habe er es bereut, Draconites nicht um den Schlüssel für seine Bibliothek gebeten zu haben. Er wünschte sehr, dass Draconites bei ihm wäre.
Draconites habe hier (sc. als Überbringer) Berthold (unbekannt), ihren gemeinsamen Freund, der schon einige Monate in Wittenberg gelebt habe. Er solle sich bei diesem Mann umfassend über die dortige Situation erkundigen.
Draconites und sein Gastgeber Michael Meieberger möchten wohl leben.
Grüße von Vorchemius (Georg Petz).
(Manuel Huth)