Camerarius an Hommel, 08./09.1558?
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0775 |
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Zitation | Camerarius an Hommel, 08./09.1558?, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0775 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 374-375 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Hommel |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. S. unten Bemerkungen zu Datum und Zielort |
Unscharfes Datum Beginn | 1558/08/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1558/09/30 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Apud nos res sunt fere eo loco, quo erant cum hinc discederes |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Werksigle | OCEp 0775 |
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Zitation | Camerarius an Hommel, 08./09.1558?, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0775 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 374-375 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Hommel |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. S. unten Bemerkungen zu Datum und Zielort |
Unscharfes Datum Beginn | 1558/08/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1558/09/30 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Apud nos res sunt fere eo loco, quo erant cum hinc discederes |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 29.06.2023 |
Bemerkungen zu Datum und Zielort
Terminus post quem ist der 14.06.1558, der Tag der Heirat von Johann Hommel mit Magdalena Camerarius, die als dessen Gattin genannt wird. Hommel hatte vom 10.04.1558 bis 24.09.1559 eine feste Anstellung als kurfürstlicher Vermesser am Dresdner Hof (vgl. Woitkowitz 2008, S. 84). Hauptsächlich in dieser Zeit, in der Hommel mehrfach lange von Leipzig abwesend war, ergab sich die Notwendigkeit der brieflichen Kommunikation (vgl. a. a. O.). Damit ist Terminus ante quem der 24.09.1559. Die Situation könnte nach dem Brief diese sein, dass Hommel kurz nach der Hochzeit wieder für längere Zeit in kurfüstlichem Auftrag abwesend ist. Er war zum 27. Juni ins Amt Schwarzenberg bestellt worden (vgl. a. a. O.). Von August 1558 bis Mai 1559 war die Anna des Camerarius an Leib und Seele schwer krank (vgl. MBW – Regesten online Nr. 8684 Anm.). Camerarius schreibt noch nichts von einer schweren Krankheit seiner Frau. Somit dürfte der Brief im Juli 1558 geschrieben worden sein. Der Brief könnte aber auch Ende August/Anfang September geschrieben worden sein, als Magdalena Camerarius wirklich todkrank war (vgl. OCEp 0691); Camerarius muss von der Krankheit seiner Frau nichts an seinen Schwiegersohn geschrieben haben, da dieser das schon wusste. Hommel hat sich wahrscheinlich Anfang August in Leipzig aufgehalten, da Camerarius auf eine von Petrus Vincentius geschickte Einladung zur Teilnahme an der Doktorpromotion in Wittenberg am 4. August, zu der auch Hommel mitkommen möge, wenn er da sei, geantwortet hat, dass er glaubt, dass Hommel mitkommt (vgl. München, BSB Clm 10363 Nr. 19f.). An beide Möglichkeiten schließt der sicher datierte Brief von Camerarius an Hommel vom 15.10.1558 gut an (das astronomische Interesse von Kurfürst August, die Erwähnung von Kleomedes). Die Erwähnung einer Disputation im vorliegenden Brief könnte sich im Zusammenhang mit der Doktorpromotion in Wittenberg zugetragen haben, was die zweite Datierungsmöglichkeit wahrscheinlicher erscheinen lässt. Zum kurfürstlichen Kammersekretär Hans Jenitz vgl. Woitkowitz 2008, S. 96 Anm. 186.
Zielort ist wohl Dresden (vgl. auch Bemerkungen zum Datum oben). (Hinweise von Torsten Woitkowitz)
Regest
Bei Camerarius ist seit Hommels Abreise alles beim alten geblieben; seine Gattin (Camerarius' Tochter Magdalena) werde Hommel selbst von sich berichten. Ihr Kommen habe ihre Mutter sehr erfreut, die den Tod der Tochter vorausahne und sich stets nach ihr erkundige und Camerarius mit ihrer Besorgnis anstecke.
Hommel werde Camerarius' Globen erhalten; der des Caspar Borner sei ohnehin zu klein. Er freue sich, wenn der Fürst (August (Sachsen)) sie benutze und sie dabei abgenutzt würden wie die elementaren Bücher eines eifrigen Studenten. Er habe also zum Herrn Sekretär (Hans Jenitz) gesagt, der Fürst solle sie als sein Eigen betrachten, denn so Schäbiges wolle er nicht verschenken. Eine Gabe seines Intellekts könnte er vielleicht verschenken, doch andere Angelegenheiten verhinderten Camerarius' Arbeiten; den Kleomedes herauszugeben hülfe sicher und vielleicht würde Camerarius' Übersetzung gefallen. Doch genug davon.
Was von jener Disputation an die Öffentlichkeit komme, sei Camerarius egal; beide hätten offen gesprochen und er denke nicht mehr darüber nach. Er habe seine Gründe erläutert, und wenn Überlegtheit und Bedachtheit (consideratio & attentio) als Tugend gälten, würde wohl weniger Unüberlegtes gesagt. Camerarius sei durch die Offenheit des Anderen nicht beleidigt, ebenso wenig wie hoffentlich umgekehrt.
Anderes bedrücke ihn, worüber er nicht schreiben wolle. Stiebar habe in schwierigen Situationen immer zu sagen gepflegt: Was geht's mich an? Morgen bin ich weg. (Quid ad me? Cras discedam.) Camerarius sei freilich nirgends eine Heimstatt sicher, weder bei entschiedenen Sachen (re constituta) noch bei solchen, die noch ausstünden (spe concepta). Er sorge sich nicht um sich selbst. Doch zurück zu dem, was er unterbrochen habe: Hommel solle den Kanzler (Ulrich von Mordeisen oder Hieronymus Kiesewetter) grüßen, ebenso wie ihre anderen Freunde.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
Absendeort ermittelt
Textproben aus Kleomedes' Schrift "De motu circulari orbium caelestium" mit Übersetzungen schickt Camerarius Hommel in einem anderen Brief; sein Vorhaben, eine Neuedition und -übersetzung der Schrift zu publizieren, wurde nicht verwirklicht.