Camerarius an Lehmann, 28.01.1569

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius an Lehmann, 28.01.156928 Januar 1569 JL

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Werksigle OCEp 0598
Zitation Camerarius an Lehmann, 28.01.1569, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (21.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0598
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 187-188
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Lorenz Lehmann
Datum 1569-01-28
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 28.01. (5. Cal. Febr.); im Druck o.J.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit Gratissimum mihi est studium tuum, mi Laurenti
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Nachlässe
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 21.04.2023
Werksigle OCEp 0598
Zitation Camerarius an Lehmann, 28.01.1569, bearbeitet von Manuel Huth und Maximilian Wolter (21.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0598
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 187-188
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Lorenz Lehmann
Datum 1569-01-28
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 28.01. (5. Cal. Febr.); im Druck o.J.
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit Gratissimum mihi est studium tuum, mi Laurenti
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Nachlässe
Datumsstempel 21.04.2023


Zur Datierung

Das Jahr 1569 ergibt sich aus den Ausführungen des Briefs zur nachgelassenen Bibliothek des Humanisten und früheren Fugger-Agenten Hans Dernschwam. Sein genauer Todestag ist unbekannt, doch wissen wir vom Verkauf seines Büchernachlasses an die kaiserliche Hofbibliothek im Februar 1569. Camerarius wird bei seinem Aufenthalt in Wien im Vorjahr die Bekanntschaft Lehmanns gemacht haben.

Regest

Lehmanns Arbeit sei ihm überaus willkommen, zumal er nach Stimulation seines Verstandes dürste. Dass er seine Kenntnis beider Sprachen betont habe, sei nicht aus Arroganz geschehen, sondern deshalb, um über die lange Zeit, die er schon darauf verwende, Rechenschaft zu geben. Er wünsche sich, Zeit zu haben, sich den Musen widmen zu können, aber derzeit höre man Gerüchte, dass die Türken wieder einen Feldzug planten. Lehmanns Schweigen zu dieser Sache deute er als Zeichen, dass die Situation wohl doch nicht so schlimm sei. Am Ende werde man sich auf Gott verlassen müssen.
Was L. über die Meinung des herausragend gebildeten und tugendhaften Johannes Derschwam zu Camerarius berichte, erfreue ihn sehr. Falls dieser ihm seine Bücher anvertrauen wolle, werde er seine Erwartungen nicht enttäuschen. Derschwams Wünsche bezüglich seiner Bücher werde Camerarius entweder selbst erfüllen oder andere darum bitten. Er selbst interessiere sich vor allem für die historischen und astronomischen Werke, während sein Sohn Joachim sich die medizinischen wünsche.
Schon seit seiner Kindheit habe er sich zu seiner eigenen Erbauung beide Sprachen angeeignet (Aischylos, Frag. 183, 2f., κἀπὶ τοῦτ’ ἐπείγεται / νέμων τὸ πλεῖστον ἡμέρας τούτῳ μέρος, / ἵν’ αὐτὸς αὑτοῦ τυγχάνει κράτιστος ὤν). In Bezug auf das, was von ihm gefordert sei, werde er ihn nicht enttäuschen. Er solle ihm den "Herrn der Bücher" (s. Anm.) grüßen.

(Maximilian Wolter)

Anmerkungen

  • Absendeort mutmaßlich; Zielort ermittelt
  • Der abschließend genannte "Herr der Bücher" ist nicht sicher identifizierbar; einen kaiserlichen Bibliothekar gab es mit Hugo Blotius erst ab 1575. Es könnte sich um den mit Camerarius gut bekannten Johannes Sambucus handeln, der als Hofhistoriograph mit den Wiener Buchbeständen wohlvertraut war.